Global Identities. Transkulturelles Wissen in einer globalisierten Welt
Das Projekt "Global Identities. Transkulturelles Wissen in einer globalisierten Welt" wurde von Jana Freyaldenhoven an der Betty-Reis-Gesamtschule Wasserberg in einem über zwei Wochen andauernden Projekt durchgeführt.
In der Lebenswirklichkeit der heutigen Schülerinnen und Schüler ist ein multikulturelles Klassenzimmer längst zum Alltag geworden. In den meisten Klassen ist die Herkunft der Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund allerdings kaum Grund für Ausgrenzung – Freundschaft, Liebe und Anerkennung spielen noch eine viel größere Rolle für die Jugendlichen als kulturelle Herkunft. Dennoch stellen sich den Schülerinnen und Schülern und deren Familien mit einem Migrationshintergrund immer wieder gesellschaftliche Barrieren in den Weg, die es sehr viel schwieriger machen, beruflich und privat erfolgreich durch das Leben in Deutschland zu gehen. Die Kinder dieser Familien erhalten beispielsweise oft eine schlechtere Empfehlung für die weiterführende Schule, haben schlechtere Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen oder einem örtlichen Verein beizutreten – um nur einige Benachteiligungen aufzuzählen. Diese beruflichen als auch privaten Stolpersteine hängen oft damit zusammen, dass in der Öffentlichkeit die Meinung herrscht, dass gerade diese Familien weniger Rechte und Ansprüche besitzen, als die „eingeborenen“ deutschen Familien. Eine erfolgreiche Integration kann aber nur dann funktionieren, wenn auch die Mehrheitsgesellschaft ihre Türen öffnet und Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben lässt.
Umso wichtiger erscheint es den meist noch offenen und toleranten Schülerinnen und Schülern einen anspruchsvollen Unterricht der politischen Bildung anzubieten, um den öffentlichen Klischees entgegen treten zu können.
Mit dem SUM-Projekt „Behind Global Identities“ aus dem Institut für Ethnologie haben die neunten Klassen unter Leitung von Elli Jansen und Markus Görtz einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan. Die Gesamtschule Wassenberg nimmt durch ihr großes Interesse an der interkulturellen Bildung eine Vorreiterrolle in NRW ein.
Insgesamt arbeiteten die Klassen über zwei Wochen an hochaktuellen wissenschaftlichen Debatten, hinterfragten gängige Vorurteile und deren Entstehungsgeschichte. Sie schafften es stichfeste Argumente gegen Rassismus und Diskriminierung zu finden und übten in Form von Rollenspielen, wie man in solchen Fällen Zivilcourage zeigen kann. Durch eine Vielzahl an kooperativen Methoden schafften sie es außerdem die Perspektive derjenigen einzunehmen, die in der öffentlichen Debatte meist kaum zu Wort kommen. Desweiteren äußerten sich die Schülerinnen und Schüler sehr kritisch gegenüber den aktuellen gesellschaftlichen Diskursen gerade in den Medien, die sie selber alltäglich konsumieren. Sie entwickelten daraufhin Lösungsstrategien und formulierten Wünsche, um den Problemen in der Gesellschaft aktiv entgegenzutreten.
Alle Schülerinnen und Schüler nahmen mit großer Begeisterung und großem Engagement teil und auch die Klassenlehrerinnen und -lehrer zeigten stets Interesse, sich mit neuen Themen und anderen Perspektiven auseinanderzusetzen und diese mit in den zukünftigen Unterricht einfließen zu lassen.
Sie haben Interesse an diesem Projekt oder wünschen nähere Informationen? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gern.