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Methoden von SUM

SuS des LK 13 Pädagogik der Gesamtschule Brüggen

Um den Dialog und Ideenaustausch zwischen LehrerInnen, WissenschaftlerInnen, MuseumsmitarbeiterInnen und studentischen ProjektteilnehmerInnen zu fordern, finden halbjährige Projekttreffen statt, bei der die bisherige Projektarbeit reflektiert und neue Teilprojekte geplant werden. Im Rahmen dieser Treffen wird z. B. diskutiert, wie die Ideen zu neuen Teilprojekten mit den fachspezifischen Curricula auf schulischer Seite verknüpft werden können, welche Wünsche und Interessen sowohl Schülerinnen und Schüler (SuS) als auch LehrerInnen bezuglich neuer Projektthemen haben und welche Kritik gegenuber bisherigen Projekten besteht.

2009 wurde außerdem ein schulübergreifender Info- und Projekttag am Elisabeth von Thüringen-Gymnasium veranstaltet, zu dem neben den bereits am Projekt beteiligten AkteurInnen auch neue, interessierte Personen aus den Bereichen Schule, Universitat und Museum eingeladen wurden. Durch eine Ausstellung der entstandenen Projektarbeiten und die anschließende Prasentation der Projektergebnisse in Form von Vorträgen der SuS in der Aula konnte einerseits ein umfassender Uberblick der bis dahin entstandenen Projektarbeit zum Thema „Kleidung und Mode als Mittel der Inklusion und Exklusion“ gegeben werden. Andererseits entstand so ein Forum zum Austausch fur SuS, LehrerInnen und Projekt-MitarbeiterInnen. Außerdem bearbeiteten die SuS an diesem Tag in schulubergreifenden Arbeitsgruppen die Themen „Schuluniform“ und „Lieblingskleidung“, wobei sie zu diesen Themen im Computerraum der Schule via Internet recherchierten und selbst kreativ tätig wurden.

Um den SuS wissenschaftliche Fragestellungen und Sichtweisen näher zu bringen, verwenden die TutorInnen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterschiedliche methodische Zugänge. Eine Mischung verschiedener Methoden soll die Projektarbeit fur die Schulklassen möglichst abwechslungsreich gestalten. Bestimmte Arbeitsschritte werden gehäuft von den SUM-MitarbeiterInnen eingesetzt, da sie sich in der vergangenen Projektarbeit als besonders produktiv erwiesen haben. Im Folgenden wird eine Auswahl der Methoden vorgestellt, die sich in den letzten beiden Jahre bewährt haben und auch in Zukunft eingesetzt werden sollen.

Durch ExpertInnenvorträge, die von studentischen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Universität oder von außeruniversitären Experten gehalten werden, wird den SuS anhand von Leitthemen ein Einblick in geistes- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen und fachspezifische Methoden gegeben. Durch den Expertenvortrag lernen die SuS eine in der Universität alltägliche Form der Informationsvermittlung kennen und erweitern ihre Perspektive auf ein zuvor im Unterricht bearbeitetes Thema. Unterstützt durch Powerpoint-Präsentationen und Thesenpapiere werden die Inhalte der Vorträge für die SuS leichter verständlich. Ergänzt und verinnerlicht werden die Vortrage durch Arbeitsformen, bei denen die SuS Gelerntes anwenden bzw. selbst erproben konnen. Denn zu wichtigen Zielen von SUM gehören die Befähigung der SuS zu eigenständiger Recherche und die Förderung von Teamfahigkeit durch Gruppenarbeiten. Dies erfolgt auch durch praktische Einführungen in die Bibliotheksrecherche oder in die internetbasiert Bild- und Literaturrecherche. Derartige Aktivitäten finden im Computerraum der Schule oder in universitären Einrichtungen statt, wie den Bibliotheken der Ethnologie, Kunstgeschichte und Geschichte oder in den PC-Pools des Rechenzentrums. In diesem Zusammenhang sind bereits mehrfach Schulklassen und ReferendarInnen anhand einer themenbezogenen Aufgabenstellung durch die SUM-TutorInnen in die Bildrecherche mit dem internetbasierten Bildarchiv Prometheus eingeführt worden.

Darüber hinausgehend bestehen viele verschiedene Möglichkeiten, fachspezifische Methoden der Ethnologie, Kunstgeschichte oder Geschichtswissenschaften mit SuS zu erproben. So kann eine praktische Tätigkeit im Fachbereich Ethnologie ein Feldforschungsprojekt in Einzel- oder Gruppenarbeit sein, wie bei dem bereits durchgeführten Tielprojekt zum Thema „Fairer Handel im Spiegel der Globalisierung“ . In Geschichte und Kunstgeschichte kann eine vergleichbare Aufgabe etwa die Durchführung einer Quellenrecherche oder einer Bildanalyse sein.


Durch Exkursionen, z. B. an die Universität, aber auch zu Museen oder in die städtische Umgebung, bewegen sich die SuS aus dem gewohnten Schulalltag heraus und lernen neue Arbeitsweisen kennen. Der räumliche Abstand zur gewohnten Lernumgebung fuhrt bei den Klassen oftmals zu erhöhter Motivation für die Projektarbeit. Die TutorInnen haben die Aufgabe, die Tätigkeiten der SuS anzuleiten und sie bei der Bearbeitung der Aufgabenstellungen mit Rat und Tat zu unterstützen. Hierbei gestalten sie in Absprache mit den jeweiligen LehrerInnen häufig nicht nur einzelne Unterrichtseinheiten, sondern auch ganze Unterrichtsreihen.

Das Projekt SUM mochte die SuS nicht nur darin anleiten, wissenschaftliche Arbeitsformen kennen zu lernen, sondern sie auch dazu anregen, diese Arbeitsformen auch gemeinsam mit ihren MitschülerInnen zu erfahren und auszuprobieren. Daher erfolgt die Bearbeitung der im Rahmen eines SUM-Teilprojekts erteilten Aufgabenstellung haufig in Gruppenarbeit. Hierdurch lernen die SuS nicht nur wissenschaftliche Arbeitsmethoden kennen, sondern werden auch dazu angeregt, eine Aufgabe in Teamarbeit zu bearbeiten und eine Thematik in der Gruppe zu diskutieren. Einzelarbeiten werden häufig mit Gruppenarbeiten oder anschließenden Gruppendiskussionen kombiniert. Die Lektüre von themenbezogenen, wissenschaftlich fundierten und zugleich schülergerechten Texten als Hausarbeit mit anschließender Diskussion in der Schule ist z.B. eine Möglichkeit der Umsetzung dieser Methodik.


Die oben beschriebenen Methoden stehen auch mit dem letztendlichen Ziel eines Teilprojekts in Verbindung – der Auswertung von gesammelten Informationen und der Präsentation der Rechercheergebnisse in Form eines Vortrags in der Klasse. Hierdurch sollen die SuS lernen, aufgenommene Informationen in verständlicherWeise zu vermitteln, eigene Erkenntnisse zu diskutieren und im Dialog mit der Klassengemeinschaft ggf. zu relativieren. Die Visualisierung der Ergebnisse kann verschiedene Formen annehmen und erfolgt z. B. durch eine Powerpoint-Präsentation, durch Plakate oder mithilfe von Folien fur den Overhead-Projektor. Eine weitere Art der Ergebnisdokumentation wurde 2010 in Zusammenhang mit dem Teilprojekt „Köln im Mittelalter“ erprobt: hier ist ein Audio-Guide von SuS zu bedeutenden mittelalterlichen Orten in Köln erarbeitet worden